Haaröl selber machen

Haaröle sind keine Modeerscheinung der Beauty Industrie. Schon unsere Großmütter wussten um die pflegende Wirkung von Ölen. Haaröl weist verschiedene Pflegeeigenschaften auf. Es spendet dem Haar Feuchtigkeit. Es schenkt ihm Glanz und es versorgt die Kopfhaut mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Je nachdem welcher Effekt erwünscht wird, kommt das entsprechende Haaröl zum Einsatz. Auch die Anwendungsdauer und die Anwendungsweise spielen für das Endergebnis eine Rolle.

Weil Fertigprodukte oft unerwünschte Zusätze, wie Silikone enthalten, oder gar aus Mineralöl hergestellt werden, kehren immer mehr Menschen zu Großmutters Rezepten zurück und mischen sich ihre natürliche Haarpflege selber. Das hat nicht nur den Vorteil, dass alle Inhaltsstoffe bekannt sind, sondern ist auf Dauer auch preisgünstiger, als ein hochwertiges Haaröl aus dem Naturladen.

Haaröl: Anwendung und Tipps

Ins nasse oder ins trockene Haar: Haaröl kann sowohl aufs trockene, wie auch aufs nasse Haar gegeben werden. Wenn es als Leave-In Pflege die Spitzen vor Spliss schützen oder den Haarlängen natürlichen Glanz verleihen soll, wird es ins trockene Haar eingeknetet. Dient Haaröl als Haarkur, empfiehlt sich das Auftragen nach dem Waschen.

Anwendungsdauer: Auch die Anwendungsdauer kann variieren. Damit das Pflegeöl seine Wirkstoffe optimal an Kopfhaut und Haare abgeben kann, sollte es mindestens 15 Minuten auf dem Kopf verbleiben. Meistens gilt jedoch, je länger das Haaröl Zeit hat, umso effektiver ist die Wirkung. Daher verbleiben viele Haarkuren aus Öl sogar über Nacht und werden erst am nächsten Tag ausgewaschen.

Dosierung: Bei der Dosierung von Haaröl sollte stets sehr vorsichtig vorgegangen werden. Eine Überdosierung führt nämlich schnell zu fettigem, strähnigen Haar, das platt am Kopf herunterhängt, statt luftig, glänzend zu sitzen. Für schulterlange Haare sind normalerweise zwei Tropfen Haaröl ausreichend. Sie werden in den Händen verrieben, wärmen sich auf diese Weise auf Körpertemperatur auf und lassen sich anschließend mühelos im Haar verteilen.

Wichtige Tipps:

  • Wer zum ersten Mal Haaröl über Nacht verwendet und am nächsten Morgen mit fettigen Haaren aufwacht, die trotz gründlicher Haarwäsche immer noch strähnig herabhängen, kann sich mit Trockenshampoo behelfen. Auch Reisstärke oder Maisstärke saugen überschüssiges Fett auf. Selbstverständlich müssen sie nach dem Einmassieren gründlich ausgekämmt werden.
  • Wer nach dem Waschen pflegendes Haaröl verwenden will, sollte auf die Spülung verzichten. Eine Haarspülung verschließt die Schuppenschicht und lässt das Öl nicht eindringen.
  • Um die Wirkung von Haaröl zu steigern, sollte der Kopf warm gehalten werden. Das wird mithilfe einer Kopfsauna erreicht. Dazu wird nach dem Auftragen des Öls der Kopf mit Frischhaltefolie und anschließend mit einem warmen Frotteehandtuch umwickelt.

Haaröl selber machen

Indisches Haaröl selber machen

Zutaten für ein indisches Haaröl, welches natürlichen Glanz schenkt:

  1. 2 EL Kokosöl (siehe Kokosöl für die Haare)
  2. 2 EL Sesamöl
  3. 2 gestr. EL Amla (gibt es im Internet)

Zubereitung und Anwendung: Das Kokosöl wird in ein Schüsselchen gegeben und bei knappen 30 Grad im Wasserbad geschmolzen. Sobald das Öl flüssig ist, wird die Schüssel aus dem warmen Wasser genommen. Es werden Sesamöl und Amla-Pulver zugegeben und alle drei Zutaten werden gründlich miteinander verrührt und in ein kleines Fläschchen gefüllt.

Dann wird das selbstgemachte indische Haaröl gut in die Kopfhaut und die Haarlängen einmassiert. (Achtung: Für schulterlanges Haar werden nur wenige Tropfen des Haaröls benötigt! Nicht alles auf einmal verwenden!) Der Kopf wird mit einer Frischhaltefolie umwickelt und das Kopfkissen mit einem Frotteehandtuch bedeckt. Das Haaröl darf über Nacht einwirken und wird am nächsten Morgen mit viel lauwarmem Wasser und einem milden Babyshampoo (siehe Baby Shampoo selber machen) sorgfältig ausgewaschen.

Klettenwurzel-Haaröl selber machen

Zutaten für selbst gemachtes Klettenwurzel-Haaröl für gestresstes Dauerwellen-Haar:

  • ½ l natives Olivenöl
  • getrocknete Bio-Klettenwurzeln (gibt es im Internet zu kaufen)

Zubereitung und Anwendung: Es werden so viel getrocknete Klettenwurzeln klein gehackt, bis eine gute Handvoll Wurzelkrümel zur Verfügung steht. Die Handvoll Klettenwurzeln wird in ein Glas mit Schraubverschluss gegeben und mit dem Olivenöl begossen. Dann wird das Glas verschlossen, einmal kräftig durchgeschüttelt und an einen warmen, dunklen Ort gestellt.

Dort sollte es drei Wochen lang durchziehen. Es muss zwischenzeitlich aber immer wieder geschüttelt werden, damit sich die Wirkstoffe der Klettenwurzel gut im Öl verteilen. Nach den drei Wochen wird das Öl durch ein Sieb gegossen und in einer dunklen Glasflasche aufgefangen.

Zur Anwendung wird eine kleine Menge des Öls im Wasserbad leicht angewärmt und anschließend ins feuchte Haar gut einmassiert. Der Kopf wird mit einer Duschhaube bedeckt und mit einem Frotteehandtuch warm gehalten. Das natürliche Haaröl darf gerne eine Stunde einwirken. Anschließend wird es mit reichlich lauwarmem Wasser und einem silikonfreien Shampoo gründlich ausgespült.

Duftendes Haaröl selber machen

Zutaten für ein duftendes Naturkosmetik Haaröl:

  1. ¼ l Sesamöl
  2. 1 Beutel Jasmintee

Zubereitung und Anwendung: Der Teebeutel wird in ein kleines Glas mit Schraubverschluss gehängt und mit dem Sesamöl übergossen. Dann wird das Glas verschlossen und für vier Tage an einem warmen, dunklen Ort gelagert. Nach dieser Zeit hat der Jasmintee seinen Duft ans Öl abgegeben und das selbstgemachte Haaröl ist einsatzbereit.

Zur Anwendung werden wenige Tropfen des natürlichen Pflegeöls in der Hand angewärmt und mit den Fingern gleichmäßig in den Haarlängen verteilt. Das Öl lässt das Haar nicht nur wunderschön glänzen, es duftet außerdem herrlich nach Jasmin.

Haaröl für trockene Haare selber machen

Zutaten für ein selbst gemachtes Haaröl für trockenes Haar:

Zubereitung und Anwendung: Das Jojobaöl und das Walnussöl werden in ein kleines Fläschchen gefüllt. Dann wird das Fläschchen verschlossen und gut durchgeschüttelt. Wenn sich beide Öle gut vermischt haben, ist das feuchtigkeitsspendende Haaröl fertig.

Nach dem Waschen werden ein paar Tropfen des selbst gemachten Haaröls in den Händen angewärmt und anschließend gründlich in die Haarlängen eingeknetet. Der Kopf wird mit einer Frischhaltefolie und einem vorgewärmten Frotteehandtuch umwickelt. Dann sollte das Haaröl mindestens eine Stunde einwirken. Anschließend kann es mit einem milden Shampoo (siehe Mildes Shampoo selber machen) ausgewaschen und mit reichlich lauwarmem Wasser gründlich ausgespült werden.